Ortsgruppe Ellwangen
                    
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Wandergebiet Virngrund

zur Stadt Ellwangen

Stadtansicht von Ellwangen Von Ellwangen aus führen Albvereinswege in sieben Richtungen:

  1. übers Häsle nach Dinkelsbühl,
  2. über Röhlingen zum Schloss Baldern,
  3. nach Süden als kürzester Zugang zur Alb ein Weg über Schwenningen und Goldshöfe zum Braunenberg bei Aalen,
  4. nach Südwesten über Neuler nach Abtsgmünd
  5. von diesem Weg zweigt bei Rotenbach der Albvereinsweg nach Adelmannsfelden ab. Dieser läuft quer zu den Tälern von Frankenbach und Blinder Rot, folglich sind einige Steigungen zu überwinden.
  6. Der abwechslungsreichste Weg ist wohl die Wanderung nach Hohenberg, 8 km nordwestlich von Ellwangen gelegen, der Landmarke (570 m), welche zusammen mit dem Asperg bei Ludwigsburg und dem Hesselberg bei Wassertrüdingen die Stammesgrenze zwischen Schwaben und Franken markiert (die Dialektgrenze verläuft etwas weiter nördlich, zwischen Rosenberg und Hummelsweiler).
  7. Schließlich führt ein Weg durch das große Waldgebiet nördlich von Ellwangen über die Dankoltsweiler Sägmühle nach Rechenberg.

Ein weiterer Wanderweg (Markierung: senkrechter roter Strich) beginnt im Stadtteil "Braune Hardt", an der B 290 in Richtung Crailsheim, und führt über den Rabenhof zum Orrotstausee zwischen Rosenberg und Schweighausen. Dieser Weg ist zwar kein offizieller Albvereinsweg, aber einer der abwechslungsreichsten Wege in der Ellwanger Umgebung. Obwohl der Weg überwiegend im Wald verläuft, gibt es keinerlei eintönige Abschnitte auf Forststraßen, im Gegensatz zum Weg nach Rechenberg.

Die Stadtmitte von Ellwangen wird von keinem Fernwanderweg berührt. Dagegen bleibt der Kocher-Jagst-Radweg im Tal der Jagst und ereicht damit auch die historische Innenstadt. In der Nähe verlaufen jedoch einige Fernwanderwege:

17.05.2003 / WF
auf halber Strecke am HW 4 südwestlich von Königsbronn
  • Der HW 4 von Würzburg zum Bodensee verläuft auf dem Abschnitt von Hohenberg zum Braunenberg durch Rotenbach, das nur eine Viertelstunde Fußweg von der Ellwanger Innenstadt entfernt liegt. Am Braunenberg wird dann der HW 1 erreicht, der Nordrandweg der Schwäbischen Alb von Donauwörth nach Tuttlingen.
  • Näher bei Ellwangen, im südlichen Umland, verläuft als HW 6 der Limesweg. Südlich von Ellwangen befand sich in der späten Römerzeit die "Zonengrenze" zwischen der römischen Provinz Rätien und dem unbesetzten Teil von Germanien, und das Bewusstsein daran ist immer noch sehr lebendig. In Aalen gibt es das Limesmuseum, auf halbem Weg zwischen Ellwangen und Aalen, genauer zwischen Schwabsberg und Buch, die Rekonstruktion eines römischen Wachtturms, und schliesslich bei Dalkingen, 7 km südlich von Ellwangen, ein rekonstruiertes Limestor.
  • In einiger Entfernung von Ellwangen zieht im Nordosten der Europäische Fernwanderweg Nr.8 (Nordsee-Rhein-Main-Donau-Karpaten) im Verlauf zwischen Crailsheim und Dinkelsbühl durch den Virngrund.
  • Vom Burgberg bei Crailsheim herkommend verläuft der Schwäbisch-Fränkische Jakobsweg über den Hohenberg und das Tal der Blinden Rot durch den westlichen Virngrund.

Im Jahre 1980 kam der damalige Bundespräsident Karl Carstens (1914 - 1992, Bundespräsident von 1979 bis 1984) auf seiner Deutschlandwanderung von der Ostsee bis zur Zugspitze auch durch den Virngrund. An einem Wochenende führte eine zweitägige Etappe von Vellberg nach Abtsgmünd. An jeder Gemeindegrenze wurde er von den örtlichen Honoratioren empfangen und im Tal der Blinden Rot zwischen Adelmannsfelden und Abtsgmünd sogar mit der Feststellung begrüßt, noch nie seit Erschaffung der Welt sei eine so hochgestellte Persönlichkeit hier vorbeigekommen. Der Bundespräsident wies dann darauf hin, dass er im Gegensatz zu einem normalen Wanderer wegen dieser Begrüßungen auf jede einzelne Gemeindegrenze aufmerksam gemacht würde. Auf Befragen sagte der Bundespräsident, die Wanderstrecke werde von den örtlichen Wandervereinen vorgeschlagen; er selbst achte nur darauf, dass keine zu großen Umwege eingeplant würden.

In den letzten Jahren hat es einige Veränderungen im Netz der Wanderwege um Ellwangen gegeben. Beginnend in den Sechziger Jahren wurden im Ellwanger Umland vorwiegend aus Gründen des Hochwasserschutzes etwa ein Dutzend Rückhaltebecken gebaut. Diese werden gerne als Badeseen genutzt; auch wenn das Baden aus Haftungsgründen wie am Fischbachsee offiziell verboten ist; man muss bei jedem Verbot eben genau wissen, ob man es tatsächlich beachten muss. Die neu entstandenen Seen haben das Landschaftsbild bereichert, an manchen Stellen jedoch die vorhandenen Wanderwege unterbrochen (z.B. am Kreßbachsee) und zu einer anderen Wegführung genötigt.

Auch der Bau der Autobahn A7 Würzburg - Ulm hat es nötig gemacht, Teilstrecken der Albvereinswege von Ellwangen nach Röhlingen sowie von Hohenberg zum Häsle zu verlegen.

Leider wurde auch auf dem Weg von Hohenberg nach Ellwangen (HW 4) der idyllische Abschnitt zwischen Griesweiler (vormals Klapperschenkel) und der Bahnmühle aufgegeben, wohl wegen Auseinandersetzungen mit den Grundstückseigentümern, und auf die vorhandenen Asphaltstraßen verlegt, was Wanderer bekanntlich besonders schätzen, zumal wenn es - wie in diesem Fall - mit einer verlorenen Steigung nach Altmannsrot verbunden ist.

Der Weg nach Baldern ist dagegen durch den banalen Blick auf das neue Ellwanger Gewerbegebiet an der Autobahn beeinträchtigt. Immerhin kommt man am Franzosenkreuz vorbei. Dessen Inschrift besagt: Hier wurde im Jahre 1742 ein französischer Soldat erschossen, weil er auf dem Schönenberg eine Gans gestohlen hatte.

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Bearbeitungsstand: 26.03.2015

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