Ortsgruppe Ellwangen
                    
Autoexkursion Rieskrater mit Wanderungen
14.04.2013

Bei herrlichem Frühlingswetter startete eine Gruppe geologisch Interessierter am Sonntag, dem 14.04.2013, mit dem Hobby-Geologen Hans-Dieter Bolter ins Ries.

Eine Reihe geologischer Besonderheiten erwartete uns. Das erste Ziel war die Kirche in Oberdorf; hier dienten als Baustein neben dem Donzdorfer Sandstein der Suevit, Algenkalke sowie Erzsandsteine. Weiter ging es zum Naturschutzgebiet "Beiberg", was sicher ein Geheimtipp ist. Zunächst bestaunten wir den mit Küchenschellen übersäten Hang. Der Beiberg ist ein Megablock, der aus Malmbrekzie besteht. An einer Baustelle in Schlossberg konnten wir Buchberggerölle sehen. Diese Kalkkieselsteine weisen auf den früheren Flusslauf von Ureger oder Urjagst hin, der durch den Meteoreinschlag verschüttet und umgelenkt wurde.

Der kleine Anstieg zum Goldberg wurde mit einer herrlichen Aussicht über das ganze Ries belohnt. Ebenso erstaunt waren wir hier über das Vorkommen der seltenen "schwarzen Mörtelbienen". Der Goldberg ist auch ein Megablock, an dem sich durch aufsteigendes Wasser Strudel- oder Algenkalke bildeten, was auf artesische Brunnen hinweist. Der Höhepunkt des Tages war sicher der Steinbruch bei Holheim mit dem "Geotop Lindle". Es handelt sich um abgerutschte Kalkbruchschollen am Rande des Kraters. Diese wurden teilweise überlagert von Bunter Brekzie, Schwarzem und Braunem Jura. Dass ältere Schichten über jüngeren zu liegen kamen, ist durch den Meteoreinschlag zu erklären.

Bei der Alten Bürg lagert Suevit zwischen Kalkschollen wie bei einem Vulkanschlot. Darauf stützte sich die frühere Theorie, das Ries sei vulkanischen Ursprungs..

Die gemütliche Einkehr in der "Alten Bürg" rundete diesen wunderschönen Tag ab. Zugleich versprach Herr Bolter, dem Wunsch der Teilnehmer nachzukommen, und im nächsten Jahr eine weitere Exkursion durchzuführen.

Text: Marianne Seibold (19.04.2013) Photo: Dr. Peter Seibold

Bearbeitungsstand: 29.05.2022

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